Digitalität in der handlungsorientierten Lehre. Eine Pilotstudie in hybriden Räumen zur Vermittlung systemischer Timeline- und Tetralemmatechniken. [Teil 1: Einleitung]

Einleitung

Im Studium der Sozialpädagogik ist die Vermittlung konkreter Methoden und Techniken zentraler Bestandteil einer auf Handlungsbefähigung zielenden akademischen Ausbildung (Bolay et al. 2015). Die Hilfeform Beratung ist hierbei mehrfach bedeutsam (Bauer und Weinhardt 2016): Alle Sozialpädagog:innen nehmen in der beruflichen Praxis partiell Beratungsaufgaben wahr und nicht wenige Student:innen legen schon im Studium einen Schwerpunkt auf Beratung in ihrer spezialisierten Form, wie sie weiterlesen

Sozialpädagogische Digitalität: Warum wir auf gute Beratung aufpassen müssen

Foto: pixabay/geralt

Die Pandemie geht weiter, und damit die Intensivierung von Praxen, die angesichts der Coronakrise Angebote Sozialer Arbeit mit und durch digitale Medien zugänglich machen. Dabei kommt aus meiner Sicht einiges zu kurz und geht auch kunterbunt durcheinander. Dieser Blogbeitrag hat deshalb eine gewollt kritische Perspektive auf das, was gerade mit der Digitalität von Bildung und Bewältigung geschieht. Besonders betroffen ist dabei die Hilfeform Beratung, an der man exemplarisch Vieles zeigen kann, weiterlesen

Ästhetik, Sorge, Begehren: Drei sozialpädagogische Schlaglichter zu Digitalität und Verkörperlichung

Letzte Woche durfte ich auf einer Konferenz zum Thema Digitalisierung und Künstliche Intelligenz im Kontext Sozialer Dienstleistungen vortragen. Die Veranstaltung bot mir den Freiraum etwas mitzuteilen, das für die zukünftige Arbeit von Sozialpädagog*innen, Psychotherapeut*innen und anderen helfenden Berufen interessant sein könnte.

Meine Entscheidung fiel darauf, neben Fragen algorithmischer Entscheidungsfindung (z.B. im Kinderschutz) oder algorithmischen Bewältigungshandelns (z.B. als self-guided weiterlesen

Sozialpädagogische Digitalität: neues Forschungsprojekt STellaR

STellaR-Videoberatung

Digitalisierung in der Daseinsvorsorge bedeutet meist, die personengebundene Ausstattung zu verbessern: Tablets für Schüler*innen, Zuschüsse für heimische Internetanschlüsse, Kurse zur Verbesserung der Nutzungskompetenzen, Ambient Assisted Living für vulnerable Zielgruppen etc.

Diesem personen- und austattungsgebundenem Fokus steht unser neues Forschungsprojekt diametral entgegen. STellaR steht für Stationäre Telepräsenzberatung im ländlichen Raum. Entwickelt, eingerichtet und evaluiert weiterlesen

Sozialpädagogische Beratung in der pandemischen Krise

Soz Päd Corona: Der neue Blog der DGfE

Die Kommission Sozialpädagogik in der DGfE gibt, verantwortet von Anselm Böhmer, Mischa Engelbracht, Bettina Hünersdorf, Fabian Kessl und Vicki Täubig, ein Blog zu Sozialpädagogik und Corona heraus. Ich durfte für dieses neue und spannende Format etwas zu Beratung schreiben – von daher an dieser Stelle die Verlinkung zu Soz Päd Corona.

Fragen – Räume – Dinge. Einige Gedanken zur Materialität des Beratungslernens mit Simulation.

Mit dem Wechsel auf die neue Professur kann ich wieder ein Beratungslabor einrichten. Lab Nummer drei wird TRIBS heißen (für Trierer Beratungssimulation) und wieder auf die bewährten BeraLab-Prinzipien aufbauen. Mit jedem Lab habe ich dazu gelernt und auch neue Forschungsfragen entwickelt – vieles ist noch nicht publiziert und zu Ende gedacht (geht das jemals in der Wissenschaft?). Die neuen Möglichkeiten an der Uni Trier werden sicherlich ihren Beitrag leisten, um mit mehr Ruhe und in einem weiterlesen

Neuer Zeitschriftenbeitrag zu ProfiL: Chancen professionsbezogener Beratung im Lehramtsstudium

Angehende Lehrer*innen sind im Studium mit der komplexen Herausforderung konfrontiert, fachwissenschaftliches, fachdidaktisches und pädagogisches Wissen zu erwerben und auf dieser Basis Kompetenzen, professionsbezogene Überzeugungen, Einstellungen und Werte zu entwickeln. Neben der inhaltlichen Komplexität dieser Aufgabe sind auch die strukturellen Gegebenheiten herausfordernd – volle Lehrpläne, die Notwendigkeit sich nach dem BA gezielt für einen Master zu entscheiden und danach in weiterlesen

Packendes Drama, unglückliches Lehrstück. Ein paar Gedanken zum Film Systemsprenger

Löst Fragen aus: die Inszenierung sozialpädagogischen Handelns im Film Systemsprenger. Bild: pixabay/ mohamed_hassan, eigene Collage

Jetzt habe ich ihn auch angesehen, den Film, der sozialpädagogische Fachkräfte bewegt und Menschen mit anderen Berufen dazu bringt, über Soziale Arbeit nachzudenken. „Systemsprenger“ ist in allen Tageszeitungen besprochen und es gibt Interviews mit der Macherin und dem beratenden Wissenschaftler (Begleitmaterial und Featurette hier). All diesen schon geäußerten Gedanken will ich nichts weiterlesen

Algorithmen, Soziale Arbeit, Wohlfahrtsregime: USA, Dänemark und Deutschland

Algorithmen im Kinderschutz: unterschiedlich weit entwickelt. Bild: pixabay/geralt, eigene Montage

Algorithmische Entscheidungsfindung im Kinderschutz ist ein gutes Beispiel, um Fragen und Probleme einer mediatisierten Sozialen Arbeit zu zeigen. Zunehmend stehen auch hier Computer gestützte Verfahren zur Verfügung, die zur Erfassung und Einschätzung von Situationen einer potenziellen Kindeswohlgefährdung genutzt werden können. Solche komplexen algorithmischen Systeme, über die ich hier schon geschrieben weiterlesen

„Alexa, du bist doof.“ Familiale Sozialisation und Erziehung in smarten Zeiten

Alexa, Cortana, Google, Siri und Bixby reden miteinander, ringen wechselseitig um Kompetenz und treiben ihre Familie, der sie das Leben erleichtern sollen, schließlich in tiefe Verzweiflung.

Die so notwendig gewordene Entsorgung der smarten Helfer*innen gelingt nicht, da diese sich durch Erpressung zurück in das Wohnzimmer befördern. Dieser kleine satirische Film ist bereits 2017 aufgenommen worden und bringt eine zentrale Forschungsfrage der Sozialpädagogik auf den Punkt: Wenn wir ernst nehmen, weiterlesen