Für die Ausgabe 2/2020 des Kontext, der peer revieweten Zeitschrift der DGSF, durfte ich die Gastherausgeberschaft übernehmen. Es wird ein Themenheft zu Digitalisierung und Neuen Medien in der Beratung werden. Die Beiträge stehen und ich freue mich, renommierte Kolleg*innen gefunden haben, die das Heft mitgestalten und ihr Wissen zur Verfügung stellen. Inhaltlich war mir wichtig, die Bandbreite des Themenkomplexes bestmöglich abzubilden, um Digitalisierungs als querschnittiges Kulturwandelphänomen zugänglich zu machen, das Beratungspraxen, Beratungsorganisationen und Professionalisierungsprozesse von Fachkräften gleichermaßen betrifft.
Bezogen auf digitale und mediatisierte Beratung werden Cornelia Maier-Gutheil (Darmstadt) und Tim Stanik (Tübingen) einen Artikel zu medialen Beratungsformaten und Emily Engelhard (Nürnberg) zu digitalen Supervisionsformaten schreiben.
Die Ebene der Digitalisierung und Mediatisierung von Curricula und (Weiter)bildungsorganisationen ist ein Bereich, den man derzeit in der Beratungsszene sicherlich als wenig medienaffin bezeichnen kann. Jürgen Handke (Marburg) wird hierzu etwas aus der Perspektive des von ihm entwickelten Inverted-Classroom-Masterymodels beitragen und Impulse setzen darüber nachzudenken, E-Learning auch im Bereich der non-formalen Bildung systematisch zu entfalten. Peter Martin-Thomas (Stuttgart) wird in einem reflexiven, praxisorientierten Format über die konkrete Implementierung mediengestützten Lehrens und Lernens an einem größeren Weiterbildungsinstitut berichten.
Aus der Perspektive von Lerner*innen schließlich beleuchtet der Artikel von Valentin Frangen (Landau) die Frage, wie sich Selbstwirksamkeitserwartungen bei angehenden Beratungsfachkräften in Ausbildung darstellen, wenn sie mit den Anforderungen digitaler Formate konfrontiert werden.
Mich freut besonders, dass ich diese Autor*innen gewinnen konnte und es so möglich wird, das Thema Digitalisierung und Mediatisierung auf allen wichtigen Ebenen zu beleuchten. Für alle drei Ebenen wird bezüglich Beratung und Hilfe in ihrer digitalmedialen Epoche gelten, dass gerade hier Entwicklung und Lernen auf Dauer gestellt sein müssen, um mit dem raschen Entwicklungstempo Schritt halten zu können.