Die eduhub days 2017 sind um, und Wolfgang und ich haben uns riesig über die Beteiligung und die intensive Diskussion in unserem semi-plenary gefreut. Die Tagung war für uns sehr spannend, weil sie die große Spannweite von technisch bereits möglichen und an manchen Orten auch schon pilotmäßig implementierten E-Assessment-Programmen sowie im Gegensatz dazu die Zustände in der digitalen Diaspora von Hochschullehre in Europa aufgezeigt hat.
Die Keynote von Jürgen Handke (Marburg) hat entlang seines Faches Linguistik, das in vielen Punkten als prototypische sozialwissenschaftliche Disziplin gelten kann, gezeigt, wie interessant digitale Hochschullehre werden kann – wenn man bereit ist, die Idee, es ginge dabei lediglich um die Nutzung von Lernplattformen statt Bibliotheken und Kopierordnern, hinter sich zu lassen. Dabei arbeitet er intensiv mit dem Konzept des Flipped Classrooms, was sowohl zur verbesserten Teilnahme an den Präsenzveranstaltungen als auch zu realistischeren Prüfungsformaten- und Ergebnissen geführt hat. Und mittendrin auch wieder einige innovative Fakultäten für Medizin, die weniger von digitalen Professionalisierungsmöglichkeiten reden, sondern gleich gut laufende Pilote bezüglich neuer Prüfungsformen vorstellen.
Für unser Thema, die Kompetenzentwicklung in Kommunikation und Beratung im Kontext Sozialer Arbeit, stellen sich hiervon ausgehend viele produktive Fragen, wie formative und summative E-Assessments in ill-definierten Domänen genutzt werden können. Vieles hierzu hat Wolfgang auch schon online.
Bleibt also spannend, die Sache mit der “digitalen” Lehre, wobei beruhigend ist: Es wird nicht mehr im generationalen Verhältnis zwischen digital natives und digitalen Dinosauriern diskutiert, sondern entlang didaktischer Erfordernisse von Lern- und Bildungszielen und den zugehörigen Prozessen.