Welche Art von Studienberatung brauchen Studierende vor und während eines Weiterbildungsmasters? Dieser spannenden Frage durfte ich in einem Beitrag im Sammelband von Kira Nierobisch und Ingeborg Schüßler nachgehen. Hinter dem zunächst sperrig wirkenden Titel “Modi der Wissensbildung und Professionalisierung: Studienberatung im Kontext weiterbildender Masterstudiengänge” habe ich deutlich gemacht, dass Studienberatung hier ganz essentiell mit der gelingenden Gestaltung von Berufsbiographien und Professionalisierungsprozessen zu tun hat. Dies wird vor allem deshalb immer bedeutsamer, weil weiterbildenden Studiengänge im Zuge des dritten Bologna-Zyklus quantitativ stark zunehmen und immer mehr Bedeutung bekommen. Bezogen auf viele praxisbezogene Handlungsformen wie sie in der Sozialen Arbeit vorkommen, bieten sie dabei die unter einer bildungstheoretischen Perspektive besonders bedeutsame Chance, verschiedene Wissensarten gezielt zu integrieren.
Dies gelingt vor allem dann gut, wenn (angehende) Studierende eine Idee davon bekommen, ob ein Studienprogramm inhaltlich zum schon beginnend gefestigten Vorwissen passt – schon dies also ein deutlicher Unterschied zu orientierenden Beratungen in grundständigen Studiengängen. Bezogen auf Professionalisierung ist dann weiter zu fragen, welche spezifischen Entwicklungsaufgaben sich stellen, auch dies besonders prominent deshalb, weil vorhandenes Erststudium und laufenden Berufstätigkeit die Heterogenität der LernerInnen in berufsbegleitenden Studiengängen ansteigen lässt.
Illustriert habe ich solche Prozesse anhand eines Schemas, das berufspädagogische Überlegungen zur Wissensbildung mit einer subjektiven Bildungsperspektive verbindet.