Die Sektion Erwachsenenbildung der DGfE (Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft) gibt einen feinen Sammelband (Dörner, Iller, Maier-Gutheil, Schiersmann, Schüßler, i.E.) im Budrich-Verlag anlässlich der vergangenen Tagung 2017 in Heidelberg heraus. Ich hatte mich sehr gefreut, dass drei Beiträge aus meinen Forschungsteams dort vertreten waren. Aus einem Vortrag ist ein Buchbeitrag entstanden, der gerade den Peerreview und das letzte Feintuning erfolgreich durchlaufen hat. Er ist an einer für mich zunehmend interessanter werdenden Schnittstelle angesiedelt, nämlich zwischen Sozialer Arbeit und Erwachsenenbildung. Als Sozialpädagoge tummelt man sich ja zunächst in der heimischen Subdisziplin, auch was Ansätze in der Professionalisierungsforschung angeht. Die ist in der Sozialen Arbeit nicht stringent entwickelt: Neben teilweise sehr starken Theoriepositionen mit nicht selten hohem normativem Gehalt gibt es nur wenige empirische Beiträge. Das liegt aus meiner Sicht auch daran, dass viele Theorien, die z.B. den Subjektstatus von Menschen im Kontext Sozialer Arbeit adressieren, damit oft nur die AdressatInnen meinen. Durchaus werden hier auch Aspekte von formaler, non-formaler und informeller Bildung behandelt – so lassen sich fast alle Prozesse in der Sozialen Arbeit (z.B. die Unterstützung zur Erlangung von Transferleistungen, allgemein: Hilfen zu einer autonomen Lebensführung) als Lern- und Bildungsprozesse rekonstruieren. Nach den Lern- und Bildungsprozessen der Fachkräfte hingegen wird wesentlich weniger oder gar nicht gefragt. An dieser Stelle setzt der kleine Artikel, der Ende Sommer erscheint, auch an: Unter einer empirischen Perspektive beleuchtet er den Subjektstatus sich bildender Fachkräfte in der Sozialen Arbeit. Erstmalig habe ich in diesem Artikel auch anhand von TBKS-codierten BeraLab-Daten gezeigt, wie unterschiedlich dabei die individuellen Voraussetzungen der LernerInnen sind und wie daraus – den Ideen der Bildungsgangforschung folgend – subjektiv einzigartige fachliche Entwicklungsaufgaben entstehen. Die daraus entstehende Perspektive werde ich sicherlich zusammen mit KollegInnen fortsetzen – das Programm ist dann, Theorien Sozialer Arbeit konsequent auf Funktion und Nutzen in Professionalisierungsprozessen zu untersuchen.
Ob es ging – keine Ahnung. Aber es machte Riesenspass – wir waren ´ne Menge Slammer und ich habe noch nie so viele interessante Poster spannender Kolleginnen und Kollegen in dermaßen kurzer Zeit gesehen. Mein Vortrag war eher langweilig – macht nix, dabei sein ist alles und es wehte ein sportlicher Geist.
Und klar, man konnte die Poster dann hinterher noch in Ruhe angucken. Vielen Dank an Cornelia Maier-Gutheil für das Video und die Organisation dieser tollen Tagung.