Nachhaltigkeit und Sozialpädagogik – das war unsere Ring-VL

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Grafik der Bewerbung der VorlesungNun ist das Sommersemester um, und damit auch unsere Ringvorlesung zu Nachhaltigkeit und Sozialpädagogik. Wir haben uns an acht Terminen und mit  eingeladenen Referent:innen mit den Themen nachhaltige Entwicklung (Yannick Liedholz), Katastrophenhilfe (Rainer Treptow), Raumplanung und Wohnen (Stephanie Weiss), sozialer Gerechtigkeit (Michael Opielka und Wolfgang Schröer), nachhaltiger Ökonomie (Michael Batz und Michael Domes), Mobilität und Migration (Caroline Schmitt und Bea Schwager), mit sozialen Bewegungen (Susanne Maurer, Meret Guizetti und Nika Müller) und schließlich mit advokatorischer Ethik (Micha Brumlik) beschäftigt.

Einiges haben wir live getwittert, und es wird auch noch systematisierende Publikationen dazu geben. Insofern werde ich hier nicht die einzelnen Inhalte zusammenfassen, sondern eher mein höchst subjektives Resümee auf die Gesamtveranstaltung entwickeln. Zunächst hat es Spass gemacht, mit Gunther Grasshoff, Markus Emanuel und einer kleinen Gruppe von Studierenden eine solche Veranstaltung zu planen und durchzuführen – obwohl hybrid mit Schwerpunkt des Digitalen, war die Ringvorlesung ein sehr lebendiger Ort der Begegnung, und sie war gut besucht. Was mich besonders beschäftigt hat war dabei, ob und wie das Thema Nachhaltigkeit systematisch zu einem Studium der Sozialpädagogik in Bezug gesetzt werden kann. Dass wir mit vielem – Bauen, Mobilität, Energie – so nicht mehr weitermachen können, ist evident. Das Ahrtal liegt von meiner Universität weniger als eine Stunde Fahrt entfernt und war mir persönlich ein beständiges Mahnmal – und zwar genau in der eindrücklichen Mischung zwischen zerstörter und zerstörerischer Natur, aus der Lebenswelt herausgerissenen und ihres Alltags beraubter Menschen und den zahlreichen Todesopfern, darunter auch solchen, die in einer Institution Sozialer Arbeit durch die Flut gestorben sind.

Neben der Möglichkeit, die Sache der Nachhaltigkeit zu curricularisieren und in thematisch gegliederte Veranstaltungen zu überführen, hat mich Susanne Maurer mit einem Konzept ebenfalls überzeugt, nämlich das existenziell gewordenen Thema nicht einzuhegen, sondern vollkommen offene Austauschformate dafür zu schaffen. Dass ihr dies eindrücklich gelingt, hat der Vortag von ihr und ihren mitgebrachten Gästen gezeigt, die eben nicht alle klassische Mitglieder einer Universität waren. Vielleicht war das mein zentrales Learning: Dass ich die Universität im Rahmen meiner Möglichkeiten noch mehr in Form sehr offener Formate für Themen öffnen will, die sozialpädagogisch beleuchtet werden können und müssen, aber gerade nicht in meiner Disziplin (bereits) verortet sind. Das kann ja dann (muss aber nicht) in einer systematisierten, transdisziplinären Weiterbeschäftigung münden.

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