FaceTime, Zoom, Skype und Co. wurden während der Pandemie zum ständigen Begleiter. Auch in der Beratungspraxis, in der präpandemisch das Hauptaugenmerk der digitalen Beratung noch auf schriftbasierten Formen lag, wurde die Videoberatung plötzlich zum Erfolgsmodell. Heute ist diese kaum mehr wegzudenken (z. B. Weinhardt, 2023 ; Weinhardt et al., 2022; Weinhardt, 2022). Eine weiterhin bestehende Hürde in der Videoberatungweiterlesen
ChatGPT ist ziemlich schnell erwachsen geworden: Im November 2022 hat OpenAI die Version 3.0 veröffentlicht, und nun ist schon Version 4.0 verfügbar. Neben privaten Spielereien wie dem Auffinden lästiger Programmierfehler in meinem Arduinocode hat mich von Anfang an interessiert, ob das Modell in der Lage ist, als realistischesweiterlesen
Viele haben schon darauf gewartet, und hier kommt es: Das Video mit unserer Theaterpädagogin Lisa Höpel, die unser Kinderensemble aufgebaut hat. Das Video ergänzt diesen Blogpost, in dem das grundlegende Konzept unserer Arbeit mit Schauspieler:innen im Beratungslabor erklärt wird.
Finn, Frieda, Hope und Valeria sind vier Kinder mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten. Was sie vereint ist, dass sie vor kniffeligen, ärgerlichen oder traurigen Fragen stehen, weil etwas nicht so klappt, wie sie es sich wünschen. Ärger mit Lehrer:innen oder Eltern, Einsamkeit oder Missachtungserfahrungen in Beziehungen mit Gleichaltrigen sind Probleme, die sie in die Kinder- und Jugendsprechstunde einer Beratungsstelle führen. Soweit ist dies Alltag in der BRD. Alleine in der offiziellenweiterlesen
Die vorlesungsfreie Zeit hat begonnen – endlich habe ich Zeit, ein paar überfällige Blogposts nachzuholen. Heute geht es um die ersten Ergebnisse unserer SoHiKis-Studie, über deren Beginn ich hier schon etwas geschrieben habe. Der Abschlussbericht für die Bertelsmann Stiftung, die das Projekt wohlwollend gefördert hat,weiterlesen
Neulich habe ich eine alte Freundin aus meiner Kindheit wiedergetroffen. Dieses Treffen habe ich gezielt arrangiert, und es hat ganz unmittelbar mit einigen Gedanken zu digitaler (Un)kultur zu tun. Sie ist ein wenig kräftig gebaut, war schon in meiner Kindheit nicht mehr up to date und verhält sich gemessen an heutigen Maßstäben nicht nachhaltig. Die hübsche EL 34 ist eine 1949 entwickelte Elektronenröhre, die bis heuteweiterlesen
Nun ist das Sommersemester um, und damit auch unsere Ringvorlesung zu Nachhaltigkeit und Sozialpädagogik. Wir haben uns an acht Terminen und mit eingeladenen Referent:innen mit den Themen nachhaltige Entwicklung (Yannick Liedholz), Katastrophenhilfe (Rainer Treptow), Raumplanung und Wohnen (Stephanie Weiss), sozialer Gerechtigkeit (Michael Opielka und Wolfgang Schröer), nachhaltiger Ökonomie (Michael Batz und Michael Domes), Mobilität und Migration (Caroline Schmitt und Bea Schwager),weiterlesen
Die meisten Hochschullehrenden in der Sozialpädagogik (und anderen Handlungswissenschaften mit unmittelbarem Berufsfeldbezug) kennen das Phänomen: Eine stattliche Anzahl von Studierenden geht bereits im Studium einer Teilzeitbeschäftigung in Einrichtungen der Sozialen Arbeit nach. Formal sind von Minijobs bis hin zu halben Stellen oder Verträgen als Werkstudent:in mit noch mehr Stundenumfang viele Möglichkeiten gegeben.weiterlesen
Wir nähern uns einer postpandemischen Zeit, zu der gehören wird, Perspektiven auf Transformationsprozesse sozialpädagogischer Hilfen zu entwickeln, die sich aufgrund der Pandemie ergeben haben (Weinhardt 2020). Ein besonders spannendes Exempel ist dabei Beratung, denn sie verfügte als einzige sozialpädagogische Hilfeform schon vor der Pandemie über eine Geschichteweiterlesen
Wie konzeptualisieren Kinder zwischen sechs und vierzehn Jahren eigentlich aus ihrer Sicht das, was die erwachsenen Professionellen sozialpädagogische Hilfebedarfe nennen? Und wie bringen sie diese Konzepte in (Nicht)passung zu vorhandenen, im SGB VIII definierten sozialpädagogischen Hilfen? Was würden sie sich anders wünschen? Und spielt dabei Digitalität eine Rolle?
Trotz Pandemie und irrsinniger Mehrarbeit was den wissenschaftlichen Alltag betrifft, konnten wir unser neues Forschungsprojekt zu diesen Fragen starten. In bewährter Manier ist es eine Kooperation mit Markus Emanuel (h_da) und Katharina Gerarts (KRI), wird mit viel inhaltlicher Freiheit von der Bertelsmann Stiftung gefördert und von einer Gruppe engagierter junger Forscherinnen (Luisa Dominke, Alina Matan, Laura Strauf, Magdalena Wahl und Neha Weiher) mit durchgeführt. Wir haben den Projektbeginn mehrmals verschoben, weil wir für die Datenerhebung mit den Kindern in Präsenz forschen müssen, und nun waren wir mutig genug für den Start. Und es sieht trotz Omikronwelle gut aus, die beiden Praxispartner aus Hessen und Rheinland-Pfalz können uns einen stabilen Feldzugang ermöglichen.
Und was machen wir genau? Wir bringen je drei bis fünf Kinder in altersdifferenzierten Workshops (6 bis 8 Jahre, 9 bis 11 Jahre, 12 bis 14 Jahre) zusammen. Diese Workshops haben zwei Phasen: In der ersten Phase können die Kinder ausgehend von einem Vignettenimpuls aus ihrer Perspektive entfalten, wie es einem Kind geht, das in typische Schwierigkeiten wie die Trennung der Eltern, Ärger in der Schule etc. gerät. Im zweiten Workshopteil stellen wir für die Kinder die im SGB VIII definierten Hilfen dar, und genau dabei bleiben wir (zunächst) auf dem Teppich. Wir stellen dazu in der Fantasiestadt Caretown die sozialpädagogischen Hilfen vor und lassen die Kinder im Anschluss spielerisch auf Basis der ersten Workshopphase mit dieser Hilfelandschaft interagieren. In einem zweiten Studienzweig geht es dabei nicht nur um Hilfen im physischen Raum, sondern auch um digitale Angebote und die spannende Frage, ob und wie Kinder diese konzeptualisieren und ob sie diese beispielsweise in Verbindung zur Fantasiestadt Caretown bringen oder als einen Raum eigener Art oder hybride Form auffassen. Über solche Digitalitätskonzepte von Kindern bezüglich Sorgearbeit und sozialpädagogischen Hilfen ist bisher so gut wie nichts bekannt.
Die Daten generieren wir mit einer multiperspektivischen Kameraethnografie und werten sie mit der dokumentarischen Methode aus, um die Praktiken der Kinder in der Herstellung von Sorge- und Hilfekonzepten sowie die Bezugnahmen zur Hilfelandschaft tiefenscharf in den Blick zu bekommen. Zusammen mit dem Vignettenimpuls und dem Hilfeteppich Caretown (ergänzt mit Duplo-Spielmaterial) hoffen wir auf diese Weise, einen tragfähigen explorativen Zugang zu unseren Forschungsfragen realisieren zu können. In einem parallel stattfindenden Masterseminar haben zudem Studierende die Möglichkeit, weitere innovative Workshopformate zu entwickeln.
Wer also in der Sozialpädagogik I an der UT demnächst über Duplosteine und zusammengerollte Auslegware stolpert, muss sich keine Sorgen machen. Wir bleiben auf dem Teppich.